Tanze und singe im Zyklus des Jahres, bitte und danke den Kräften der Natur, verbinden dich mit Wind und Feuer, Wasser und Erde, den Tieren und Pflanzen. Webe dich ein in das Leben und das ewige „Werden, Wachsen und Vergehen“
Der alte Kreis des Jahres
Im großen Zyklus des Jahres gibt es acht markante Eckpunkte, die bereits in der vorchristlichen Kultur eine große Rolle spielten und als Jahreskreisfeste gefeiert wurden. Themen der Feste waren die vorherrschenden Kräfte der Jahreszeiten, der Anbau und die Ernte der Früchte, sowie die Verbindung zu höheren Wesenheiten und zu Mutter Erde.
Uralte Steinkreise, wie Stonehenge und die noch wesentlich älteren, europaweit vorkommenden Kreisgrabenanlagen, weisen darauf hin, dass diese Feste ihren Ursprung bereits vor etwa 8000 Jahren fanden. Diese heiligen Orte sind genau nach den Jahreskreisfesten ausgerichtet und zeigen die Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen, sowie die Himmelsrichtungen an. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass unsere keltischen Ahnen dort ihre Feste feierten und sich mit ihren heiligen Ritualen in den Zyklus des Jahres einbetteten.
Die Geschichte unserer indigenen Kultur
Blicken wir geschichtlich mehrere tausend Jahre zurück, war es in unserem Kulturkreis selbstverständlich in einer tiefen Naturverbindung zu leben und die Zyklen der Jahreszeiten bewusst wahrzunehmen. Mutter Erde war für unsere Ahnen von größter Bedeutung und wurde als Große Göttin verehrt. Die Bitte und der Dank für eine gute Ernte und das Einbinden aller Kräfte, die dafür verantwortlich waren, standen im Mittelpunkt der alten Rituale.
Der Lauf von Sonne und Mond, die Beobachtung der Sterne und des Wetters und die natürlichen Zyklen waren für unsere Ahnen wegweisend. Durch die Christianisierung geschah es, dass diese ursprünglichen Feste nicht mehr gefeiert werden durften. An den heiligen Orten wurden Kirchen gebaut und zu den heiligen Zeiten wurden neue Feste gefeiert.
Menschen, die am alten Glauben festhielten, ihre große Mutter weiterhin verehrten und die Natur in den Mittelpunkt ihrer Feste stellten, wurden verfolgt und eingesperrt oder sogar umgebracht. So ging das alte Wissen zu diesen Festen verloren. Teile davon sind im heimischen Brauchtum erhalten und manche Inhalte, wie Ostern oder Weihnachten wurden in den kirchlichen Jahreskreis aufgenommen. Dennoch, die ursprünglichen, naturverbundene Rituale gingen verloren. Ihr Wiederentdecken ist daher von großer Bedeutung, da sie den wahren Ursprung unserer Kultur und unserer Spiritualität bilden.
Jahreskreisfeste in heutiger Zeit
Seit vielen Jahren rücken diese alten keltischen Jahreskreisfeste wieder in das Bewusstsein der Menschen. Genau genommen erleben sie einen regelrechten Boom. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn sie helfen dabei, zu den wahren Wurzeln unserer Kultur zurück zu finden. Sie lassen uns spüren, dass es auch bei uns indigenes, naturverbundenes Wissen gab und dieses sehr tief in ganz Europa verankert war.
Das Feiern der Jahreskreisfeste unterstützt dabei, den Ursprung unserer Spiritualität wieder zu entdecken und freizulegen. Gleichermaßen ermöglichen diese Rituale, eine neue und zeitgemäße Form der Naturspiritualität zu leben.